Werbedruck GmbH Schreckhase

Über 150 Mitarbeiter - ein Geschäftsmodell, das von PrePress über eine umfangreiche Produktion und Weiterverarbeitung bis hin zur Mailingproduktion und Versand reicht sowie vier Heidelberger
XL-Druckmaschinen mit insgesamt 30 Druckwerken im 3B-Format - das sind die betriebswirtschaftlichen und technischen Fakten, die das Leistungsspektrum der Werbedruck GmbH Horst Schreckhase mit Sitz im hessischen Spangenberg dokumentieren. Für Geschäftsführer Horst Schreckhase sind diese Werte und Zahlen allerdings nur ein Teil der Unternehmensbeschreibung: ''Technik ist notwendig, fast noch wichtiger sind jedoch die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter, die Kundenbindung, vor allem aber die ständige Optimierung der Prozessabläufe im Betrieb''. Für den engagierten Unternehmer und die beiden Söhne Marcus und Matthias sowie Michael Hölscher, die ebenfalls der Geschäftsleitung angehören, steht dabei ganz weit oben auf der Prioritätenliste: Die Reduktion der Energiekosten und eine möglichst umweltschonende Produktion.

Einsparpotential von 96.000 Euro an Heiz- und Stromkosten pro Jahr

Folgt man der Homepage der Werbedruck GmbH Horst Schreckhase, so zeichnet sich die 1971 gegründete Bogen-Akzidenzdruckerei vor allem durch Qualität, Teamwork und die Ausrichtung auf spezielle Aufträge, die sonst üblicherweise von unterschiedlichen Dienstleistern ausgeführt werden, aus. Seit einigen Monaten kommt zu den genannten Werten noch ein weiterer hinzu: Im Zuge der notwendig gewordenen Firmenerweiterung und Inbetriebnahme einer weiteren neuen Druckmaschine ersetzte das innovative Unternehmen sein bestehendes Wärmeabfuhrsystem durch ein hocheffizientes Wärmerückgewinnungskonzept der Quint sdi GmbH. Die daraus resultierende positive Konsequenz: Alle Maßnahmen der Energieeinsparung zusammen genommen, erzielt die Werbedruck GmbH Horst Schreckhase bei den derzeitigen Energiepreisen jährlich 40.000 Euro Ersparnis bei den Heizkosten und 56.000 Euro bei den Stromkosten.

Erweiterung des Unternehmens

Als im Jahr 2008 eine Firmenerweiterung anstand, war es für das Unternehmen auch keine Frage über die Wärmeabfuhr und verbunden damit, über die Reduktion des Energieverbrauchs nachzudenken. Begleitet und unterstützt vom Melsunger Architektenbüro Thomas Tollhopf ging es im Unterschied zu vielen anderen Druckereibetrieben bei dieser Optimierung jedoch nicht mehr um die Einführung, sondern um eine Weiterentwicklung dieser Technik. Schreckhase: ''Wir haben bereits seit längerem wassergekühlte Maschinen und ein Wärmeabfuhrsystem im Einsatz, mit dem die Abwärme der Maschinen nicht mehr in den Drucksaal, sondern nach außen geführt wird.'' Konkret heißt das: Wärme, die beim Druckprozess entsteht, wird in der Wasserkühlung der Maschinen gebunden, über Rohre abgeführt und mittels eines Wärmetauschers an die Außenluft abgegeben. War das Unternehmen damit schon weit voran, was das Thema Klima im Druckssaal und Druckqualität anging, so fehlte doch noch der letzte Schritt: Die konsequente Nutzung der Abwärme für die eigene Heizungsanlage - also ein Verfahren, das auch als Wärmerückgewinnung bezeichnet wird. ''Als wir die bauliche Erweiterung planten und dieses Projekt angingen'', erzählt Schreckhase ''stellte sich heraus, dass wir dieses über das KfW-Energieeffizienz-Programm cofinanzieren konnten.'' Über dieses wurde nicht nur die Betriebsanalyse eines Architekten bzw. Energieberaters abgedeckt, sondern dieser erarbeitete auch konkrete Vorschläge, wie das Unternehmen die Wärmerückgewinnung nutzen und andere Energieeinsparungspotenziale steigern konnte. Und nicht nur das: Mit dem Programm waren auch besondere Konditionen bei der Finanzierung verknüpft. Neben einem Zuschuss von bis zu 35% galten diese vor allem für den Zinssatz: Aufgrund der ökologischen Wirkung sank dieser um fast ein Prozent.

Energiekosten konnten massiv gespart werden

Unmittelbar nach Bewilligung dieses Programms startete ein Energieberater mit der Analyse und wenige Wochen später gab es auch einen konkreten Handlungsplan: Darin wurde nicht nur sichtbar, dass die Abwärme der vier vorhandenen Bogenoffset-Druckmaschinen ungenutzt abströmte, sondern auch, dass die Leistungen der Rückkühlung gar nicht oder nur teilweise an die schwankenden Maschinenleistungen angepasst waren.
Auf den Punkt gebracht, bedeutete dies: Auch wenn die Maschinen im Einrichtebetrieb waren oder auf Halblast fuhren, lief die Kühlung stets auf Volllast und verbrauchte dadurch völlig unnötig Strom. Bei der Analyse wurde zudem festgestellt, dass die Abwärme der Maschinen abgeführt wurde, viele Peripheriegeräte jedoch ihre Wärme direkt in den Drucksaal abgaben, was über eine Klimaanlage ausgeglichen wurde. Insgesamt wurden, so die Erhebung, im gesamten Unternehmen für die Kühlung der Druckmaschinen jährlich fast 400.000kWh Strom oder der Energiewert von 40.000 Liter Heizöl verbraucht. Für die Klimaanlage kamen zusätzlich noch 50.000kWh oder 5.000m³ Gas hinzu. Gelänge es, diese Summen zu reduzieren, erzielte man damit weit mehr als nur einen Tropfen auf den heißen Stein. Es war, wie es schon Schreckhase formuliert hatte, ein entscheidender Schritt für die betriebswirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Neue Wärmerückgewinnung

Lässt sich in einer gut geführten und zukunftsorientierten Druckerei wirklich noch Energie einsparen? Insbesondere bei einer, die wie die Werbedruck GmbH Horst Schreckhase schon massiv auf die Energieoptimierung achtet? Antworten auf diese Fragen gab ein Konzept, das von der Quint sdi GmbH in der folgenden Zeit umgesetzt wurde. Zu ihm gehörte, das bestehende Rückkühlsystem der Druckmaschinen gegen ein 500kW-Quint-Gerät mit zusätzlicher Wärmerückgewinnung auszutauschen. Extrem leise laufend und mit einer Energieeffizienzsteigerung von bis zu 50% ausgestattet, sorgt dieses nun dafür, dass die Abwärme der Maschinen nicht mehr ungenutzt abströmt, sondern sinnvoll zur Beheizung von einigen Produktionshallen, der Weiterverarbeitung sowie der Zuluft für die unterschiedlichen Heizregister genutzt wird. Ein weiterer entscheidender Höhepunkt in der Maßnahmenplanung der Energieoptimierer war die Einbindung einer neuen Klimaanlage im Drucksaal. Unter Volllast erzeugt diese eine gigantische Abwärmeleistung von rund 140kW, was dem Bedarf von etwa sieben bis zehn Einfamilienhäusern entspricht und ebenfalls in die Heizkreise eingespeist wurde.

Zentrale Kompressorstation

Für die Nutzung der Abwärme wurde schließlich als weitere Maßnahme in eine zentrale Kompressorstation investiert. Deren Abwärme kann im klassischen Fall vom Rückkühler aufgenommen und aktiv genutzt werden. Im vorliegenden Fall werden so zusätzlich 15kW Warm- bzw. Heizungswasser von 60 - 70°C generiert und rund um die Uhr in das bestehende Hochtemperatur-Heizungssystem eingespeist. Fasst man alle Maßnahmen zusammen, lassen sich während der Heizperiode bis zu 630.000kWh zurück in das Heizsystem speisen. Bei derzeitigen Energiepreisen ergibt sich insgesamt eine jährliche Einsparung von 40.000 Euro bei den Heizkosten und 56.000 Euro bei den Stromkosten.

Umfang und Ausstattung der Quint-Installation

Zentrales Quint NAUTILUS-Wärmeabfuhrsystem mit Wärmerückgewinnung, bestehend aus

  • leistungsgeregeltem Pump- und Regelschrank sowie
  • Außenrückkühler

für 4 Druckmaschinen mit insgesamt 30 Druckwerken.

  • Abwärmegespeistes Register in der zentralen Luftversorgung.
  • Einbindung in das zentrale Fußbodenheizsystem.

Im Lieferumfang enthalten waren zudem die Projektierung, Installation der erforderlichen Elektrik zwischen den einzelnen Quint-Komponenten, Befüllung und Inbetriebnahme des Systems, Einweisung des Bedienpersonals der Druckmaschinen sowie der hydraulische Abgleich des Gesamtsystems.

 

Visualisierung

Quint-Installation bei Werbedruck Schreckhase

Kundenstatements

Geschäftsführer Horst Schreckhase:

''Nicht zuletzt im Hinblick auf die langfristig unkalkulierbaren Energiepreise, aber auch hinsichtlich der nachfolgenden Generationen, müssen wir heute alles tun, um die betriebswirtschaftlichen, aber auch ökologischen Rahmenbedingungen für die Zukunft zu schaffen.''

Die Werbedruck GmbH Schreckhase in Spangenberg

Kontaktdaten

Werbedruck GmbH Horst Schreckhase
Dörnbach 22
34286 Spangenberg
Tel.: +49 (0) 56 63 / 94 94
Fax: +49 (0) 56 63 / 93 98 80
Mail: kontakt@schreckhase.de
www.schreckhase.de

 

PDF-Download
[2.60 MB]

Inbetriebnahme des NAUTILUS-Systems:
März 2009

Eingebundene kundenseitige Infrastruktur

  • Heidelberg XL 105-10-P
  • Heidelberg XL 105-8-P
  • Heidelberg XL 105-6+L
  • Heidelberg XL 105-4-P+L
    • Drucksaalheizung
    • Drucksaalklimatisierung
    • zentrales Fußbodenheizsystem

    Einsparpotenzial

    • gesamte Energieeinsparung durch alle Maßnahmen:
      3.150.000 kWh
    • Einsparung Energie- und Heizkosten:
      rund 480.000 EUR
    • Reduktion CO2-Ausstoß:
      ca. 1.500 t (nach deutschem Energiemix)

    (über einen Zeitraum von 5 Jahren, bei 3-Schichtbetrieb, 70 Prozent Auslastung und gleichbleibenden Energiepreisen)

    Die wichtigsten Vorteile

    • Senkung der Energie- / Heizkosten um mehr als 50%
    • Senkung des CO2-Ausstoßes um mehr als 50%
    • Förderung im Rahmen eines Energie-Effizienz-Programms
    • optimale Anpassung an die geforderte Kühlleistung
    • zentrales System für mehrere Druckmaschinen
    • Wärmerückgewinnung aus der Produktions- und Klimatechnik

    Die Installation amortisiert sich in weniger als 3 Jahren, ohne Berücksichtigung der einmaligen Kostenersparnisse.

    Quellenangaben

    • Quint sdi
    • Werbedruck Schreckhase
    • www.schreckhase.de
    • AIG Fischer

    Externe Links

    Col3