NINO Druck GmbH

Die weit über die regionalen Grenzen bekannte Neustädter Druckerei NINO Druck GmbH erzielt mit ihren 85 Mitarbeitern, 8 Auszubildenden und den Produktionsschwerpunkten Kataloge, Imagebroschüren und Bücher in bis zu fünfstelligen Auflagen einen Jahresumsatz von circa 10,5 Millionen Euro (2007). Ihre Vielfalt an Serviceangeboten und die damit verbundenen mannigfaltigen Druck- und Verarbeitungsmöglichkeiten macht die umweltbewusste Druckerei zudem zu einem besonderen Fachbetrieb in seiner Branche.
Mit einer stetig wachsenden Umsatzentwicklung blickt man bei NINO Druck weiter in eine positive Zukunft.
NINO Druck ist mehrfach zertifiziert, unter anderem nach ISO 12647-2 (Prozess-Standard Offset), ClimatePartner-Standard (Klimaneutrales Drucken durch ganzheitliche Klimaschutzmaßnahmen), FSC (Forest Stewardship Councils), PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certifications Schemes) und ist Mitglied bei B.A.U.M. (Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management).

Seit 2008 nutzt NINO Druck ein zentrales System zur Wärmerückgewinnung und zur Energieeinsparung. Dieses war Teil einer Neuinvestition von insgesamt 4 Millionen Euro in neue Druck- und Verarbeitungsanlagen sowie prozessbegleitende Einrichtungen.Das von Quint sdi projektierte und installierte System sorgt dafür, dass nicht nur die Leistung des Wärmeabfuhrsystems exakt an die Last der Druckmaschine angepasst wird, sondern auch die Wärmeenergie der Maschinen aufgefangen und in die Haustechnik der Druckerei zurückgeführt wird.

 

Umfang und Ausstattung der Quint-Installation

Zentrales Quint NAUTILUS-Wärmeabfuhrsystem mit Wärmerückgewinnung, bestehend aus

  • leistungsgeregeltem Pump- und Regelschrank sowie
  • Außenrückkühler

für 4 Druckmaschinen.

  • Abwärmegespeiste Luftheizer

zum Heizen von Räumen/Drucksaal in mehreren über

  • Raumthermostate

geregelten Temperaturzonen.

Im Lieferumfang enthalten waren zudem die Projektierung, die komplette Verrohrung/Verschlauchung inkl. Baustellenausführung,  Installation der erforderlichen Elektrik zwischen den einzelnen Komponenten, Befüllung und Inbetriebnahme des Systems sowie Einweisung des Bedienpersonals der Druckmaschinen.

 

Visualisierung

Quint-Installation bei NINO Druck

Interview mit Michael Nowak (Geschäftsführer NINO-Druck):

Herr Nowak, warum haben Sie in die Wärmerückgewinnung und die Energieeinsparung investiert?

Nowak: Grundsätzlich gilt, dass wir uns als Unternehmen optimalen Prozessen und einer engen Kundenbindung, schon lange aber auch dem Umwelt- und Ressourcenschutz verpflichtet fühlen. Unserer Unternehmensrichtlinie: "Gute Zeichen für die Umwelt, gute Zeichen für unsere Kunden", folgend, verfügen wir über Zertifizierungen wie FSC PEFC, drucken klimaneutral und nutzen inzwischen mittels einer eigenen Photovoltaikanlage die Sonnenenergie. Als wir 2008 planten, in unserer Produktion neue Heidelberger-Maschinen einzusetzen, überlegten wir natürlich auch, ob wir mit diesen Investitionen nicht zusätzlich den Umweltschutz weiter ausbauen können.

Wie lief das dann konkret ab?

Nowak: Gerade in den Monaten, in denen wir die Investition planten, wurde von der KfW das so genannte Energieeffizienz-Programm aufgelegt. Dieses Programm ermöglicht es, zusammen mit einem Architekten bzw. Energieberater zunächst den Betrieb zu analysieren und dann konkrete Möglichkeiten der Energieeinsparung inklusive einer Kosten-Nutzen-Analyse zu erarbeiten. Bei dieser über die KfW finanziell geförderten Analyse stellte sich dann heraus, dass die Peripheriegeräte und die Druckmaschinen nicht mit gleicher Last fahren. Anders ausgedrückt hieß das: Auch wenn nur mit 30 Prozent Kapazität gedruckt wurde, liefen Trockner, Kühler, Kompressoren und sonstige Zusatzgeräte auf Volllast. Wir verschwendeten also enorme Mengen an Energie, produzierten indirekt CO2 und gaben viel Geld für Strom aus. Was den Beratern zudem auffiel, war die völlig ungenutzte Wärmeenergie unserer Druckmaschinen. Weil wir diese nicht auffingen, strömte sie ungenutzt in die Produktionsräume, erwärmte dort die Luft und beeinträchtigte die Arbeitsumgebung. Die Konsequenz der Analyse war schließlich die Beauftragung der Quint sdi GmbH, die eine spezielle Wärmerückgewinnung für Bogenoffset-Betriebe standardmäßig anbietet und die die gesamte Umsetzung und Installation der Wärmerückgewinnung, der Rohre und der Steuerungssysteme vornahm.

Was wurde konkret umgestellt?

Nowak: Wir haben die Peripherie angeschaut, ausgewählte Geräte ersetzt und mit Hilfe von speziellen Mess- und Steuerungseinheiten das frequenzmodulierte Verfahren eingeführt. Das heißt: Die Last von Druckmaschine und Wärmeabfuhr sind heute exakt aufeinander abgestimmt. Da wir mehrere Maschinen haben und sich deswegen die Investition in eine Wärmerückgewinnung innerhalb von nur wenigen Jahren rechnet, wurde anschießend auch diese in den Räumen installiert. Das Prinzip der Wärmerückgewinnung ist an sich ganz einfach: Die Wärme wird im Kühlwasser, das die Druckmaschine braucht, gebunden und mittels Pumpen zu einem an der Decke installierten Rohrsystem transportiert. Über dieses läuft das warme Wasser dann zur benachbarten Weiterverarbeitung, wo die Wärme mittels eines Heizgebläses wieder abgegeben wird. Das abgekühlte Wasser kommt wieder im geschlossenen Kreislauf zurück und wird zur Kühlung unserer Maschinen genutzt.

Wie sieht es heute mit den Einsparungen und den Effekten aus?

Nowak: Diese sind enorm. Unser Einsparpotenzial, obwohl aus generellen technischen Gründen nur 50 Prozent der Abwärme genutzt werden kann, pro Jahr sind rund 500.000 Kilowattstunden Strom/Heizung und rund 100.000 Kilogramm CO2 ein. Rechnet man diesen Minderverbrauch auf den Bedarf an Strom und Gas um, ergibt sich pro Jahr - konservativ gerechnet - augenblicklich eine Einsparung von rund 40.000 Euro. Hinzu kommt, dass sich aufgrund der Nutzung des Energie-Effizienz-Programms die Zinsen für die Gesamtinvestitionen (zwei neue Heidelberger-Maschinen mit Wasserkühlung plus das Wärmerückgewinnungssystem NAUTILUS von Quint) um 0,9 Prozent reduzierten. Vergessen werden darf auch der Marketingerfolg nicht. Weil wir heute zu den umweltorientiertesten Druck-Unternehmen überhaupt gehören, entscheiden sich auch Konzerne für uns, die auf die Klimabilanz achten müssen. Mit anderen Worten: Weniger Ausgaben für Energie werden noch um Einnahmen aus neuen Aufträgen ergänzt.

 

Kontaktdaten

Nino Druck GmbH
Im Altenschemel 21
67435 Neustadt
Tel.: +49 (0) 63 27 / 97 43 - 0
Fax: +49 (0) 63 27 / 97 43 - 32
Mail: info@ninodruck.de
www.ninodruck.de

 

 

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Inbetriebnahme des NAUTILUS:
Februar 2008

Eingebundene kundenseitige Infrastruktur

  • Heidelberg CD 102-5 + L
  • Heidelberg SM 102-4
  • Heidelberg CD 74-5

Einsparpotenzial

  • Reine Energieeinsparung:
    2.544.000 kWh
  • 25% Einsparung Energie- und Heizkosten:
    rund 200.000 EUR
  • Reduktion CO2-Ausstoß:
    1.082 t (nach deutschem Energiemix)

(über einen Zeitraum von 5 Jahren, bei 3-Schichtbetrieb, 70 Prozent Auslastung und gleichbleibenden Energiepreisen)

Die wichtigsten Vorteile

  • Senkung der Energie- / Heizkosten um 25 %
  • Senkung des CO2-Ausstoßes um 25 %
  • Förderung im Rahmen eines Energie-Effizienz-Programms
  • Akquirierung neuer Kunden
  • Verbesserung des Drucksaalklimas
  • Reduktion von Staub und Puderverwirbelungen im Drucksaal
  • optimale Anpassung an die geforderte Kühlleistung
  • zentrales System für mehrere Druckmaschinen

Die Installation amortisiert sich in weniger als 2,5 Jahren, ohne Berücksichtigung der einmaligen Kostenersparnisse.

Quellenangaben

  • Quint sdi
  • www.ninodruck.de
  • IHK Wirtschaftsmagazin Pfalz (Ausgabe 4-2008)
  • Deutscher Drucker Nr.13 (9.4.2009)

Externe Links

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