Jost Druck AG

Die Jost Druck AG in Hünibach bei Thun ist eine der ökologischsten Druckereien der Schweiz - dank neuer Druckmaschinen und neuem Energierückgewinnungssystem. Sie ist heute mit 35 Mitarbeiter die zweitgrößte Druckerei im Amt Thun und erzielt jährlich einen Umsatz zwischen 6 und 7 Millionen Franken.
Die Jost Druck AG produziert ein breites Spektrum an anspruchsvollen Drucksachen, von der einfachen Visitenkarte bis zum über 100-seitigen Buch. Banken, humanitäre Organisationen und in der Wirtschaft bedeutende Unternehmen vertrauen ihre anspruchsvollen Printprodukte der Druckerei an.
Aufgabenstellung und Lösungskonzept
Im Zuge einer Neuinvestition wollte die Jost Druck AG zwei bestehende Druckmaschinen durch neue, leistungsstärkere Modelle ersetzen. Außerdem sollte bei diesem Wechsel dem Drucksaalklima besonderes Augenmerk geschenkt werden. Denn das Klima im Drucksaal war bisher alles andere als stabil und hatte entsprechende Auswirkungen auf die Produktivität und die Qualität der Druckprodukte. Angedacht war also auch eine Drucksaalklimatisierung, um das Arbeitsklima für Mensch und Maschine zu verbessern.
Zur Unterbringung der neuen Druckmaschinen inklusive notwendiger Peripherie hätte allerdings der bestehende Drucksaal nicht genügend Platz geboten. Daher war von vornherein klar, dass zusätzlich ein neuer Drucksaal benötigt werden würde. Zudem würden die neuen Druckmaschinen aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit auch gesteigerte elektrische Anschlüsse erfordern. Dies würde bei Jost Druck eine neue Trafostation erfordern.
Da bei der Neuinvestition allerdings Effizienz und Ökologie ganz zuoberst auf der Prioritätenliste standen, machte man sich daran, Einsparungspotenziale zu finden.
Diese bot Quint sdi mit seinem Energie- und Prozessmanagementsystem EPMS exclusive:
Das Quint EPMS exclusive würde es ermöglichen, zentral beide Druckmaschinen mit Feuchtmittel zu versorgen, sowie die nötigen Temperierungen und Kühlungen zu übernehmen. Es könnte somit die gesamte Peripherie außerhalb des Drucksaals, in einem bisher ungenutzten Keller platziert werden. Lediglich die beiden wassergekühlten Becker Variair-Schränke müssten bei den Maschinen untergebracht werden.
Sonstige platzintensive Peripherieschränke bei den Druckmaschinen wären nicht nötig. Dies wiederum würde ermöglichen, die beiden Roland-500-Maschinen im bestehenden Drucksaal zu installieren.
Ein neuer Drucksaal wäre nun nicht mehr erforderlich - ein deutliches Einsparpotenzial!
Durch die hohe Energieeffizienz des Quint EPMS exclusive, sowie durch Neuauslegung der erforderlichen Anschlussleistungen der Druckmaschinen unter Berücksichtigung der neuen Randbedingungen würden sich zudem auch Kosten für eine neue Trafostation vermeiden lassen.
Aus diesen Gründen hat die Jost Druck AG schließlich als erste Druckerei in der Schweiz in ein Energie- und Prozess-Managementsystem von Quint sdi investiert.
Das Konzept, welches die Jost Druck AG in Zusammenarbeit mit dem Druckmaschinenhersteller und Quint sdi schließlich realisiert hat, senkt den Energieverbrauch der Druckperipherie um 50%. Die ersten Messungen durch einen externen Partner haben sogar ein noch größeres Potenzial aufgezeigt, abhängig von der Auslastung im Betrieb. Das ideale an dieser Lösung ist, dass mit steigendem Auslastungsgrad die Kosteneinsparung immer größer wird.
Zudem stellt die Sicherheit, Produkte mit einer guten Umweltbilanz herzustellen, auch einen Mehrwert für die Kunden dar. Es hilft, neue Kunden zu akquirieren, die auf eine durchgängig gute Umweltbilanz achten.
Durch die neu entstandene Auftragsflut hat die Auslastung der Druckerei enorm zugenommen.
Umfang und Ausstattung der Quint-Installation
Quint EPMS exclusive mit
- Feuchtmittelaufbereitung
- Umkehrosmose
- Wärmeabfuhrsystem mit interner Wärmerückgewinnung
- Farbwerktemperierung
- UV/IR-Trockner-Kühlung
- Direktmotorkühlung der Einzelluftverbraucher in den Variair-Schränken
- Wärmerückgewinnung zur Unterstützung der Drucksaalheizung
- Gebläse- und Schaltschrankkühlung
- Raumluftklimatisierung Drucksaal
- Raumluftkühlung Druckvorstufe
inklusive Planung, Baustellenausführung, Inbetriebnahme und Einweisung.

Kundenstatements
Beat Hodler (Geschäftsleiter Jost Druck):
''Mit der neuen Anlage werden wir unseren Bedarf an fossilen Brennstoffen langfristig eliminieren und gleichzeitig unseren elektrischen Energieverbrauch reduzieren. Das ist gerade vor dem Hintergrund der Klimadebatte ein interessantes Argument. Es wäre aber jetzt gelogen, wir hätten uns aus ökologischen Gründen für diese Lösung entschieden. Im Vordergrund standen immer die ökonomischen Faktoren.''
''Wie ich schon gesagt habe, eigentlich waren wir ursprünglich an einer leistungsfähigen Klimaanlage interessiert gewesen. Das war und ist für uns eine Zukunftsinvestition.
Druckmaschinen werden immer schneller und leistungsfähiger. Wir haben heute weniger, dafür größere Maschinen mit mehr Druckwerken im Einsatz. Noch vor zehn Jahren spielte es nicht so eine Rolle, wenn mal auf einer Maschine mehrere Stunden nicht produziert wurde. Das wäre heute eine Katastrophe. Damit wir aber mit unseren Roland 505 und Roland 504 auch voll im Zweischichtenbetrieb produzieren können, brauchen wir unbedingt ideale Bedingungen. Eine dieser Bedingungen ist gutes Raumklima für Mensch und Maschine. Dies umso mehr, als die größeren und schnelleren Maschinen auch mehr Wärme abgeben und dementsprechend das im Drucksaal herrschende Raumklima negativ beeinflussen können.''
''Durch die Anlage können wir den Einsatz von Wasser, Alkohol und Chemie minimieren. Wir können die Mengen exakter dosieren und die Bedingungen sind konstanter. Dank der Anlage machen wir einen Anlauf, um unseren IPA-Anteil beim Drucken weiter zu reduzieren mit dem Endziel, diesen Anteil bis Ende 2008 ganz zu eliminieren. Konkret erwarten wir eine Reduktion beim elektrischen Energiebedarf von 50% gegenüber den Standardplanungsvorgaben. Bei der Heizung rechnen wir mit einer Reduktion von 15 000 Litern auf 4000 Liter Heizöl. Das sind doch ganz beträchtliche Mengen. Die jetzige Anlage ist aber erst ein Beginn. Unser mittelfristiges Ziel ist es, auf Heizöl ganz zu verzichten. Langfristig könnte es sogar sein, dass wir unsere überschüssige Wärme an andere Abnehmer exportieren. Vorbereitungen wurden bereits getroffen. Wir wären damit nicht mehr nur eine Druckerei, sondern ein Minikombikraftwerk!''
Victor Hugi (manroland Swiss):
''Bis vor nicht allzu langer Zeit war es so, dass man im Sommer sehr viel elektrische Energie verwendet hat, um die Klimaanlage zu betreiben. Umgekehrt hat man dann im Winter viel Heizöl verbraucht, um die erforderlichen Raumtemperaturen und die gewünschte Luftfeuchtigkeit zu erzielen. Die von den Maschinen abgegebene Wärme verpuffte jedoch ungenutzt. Mit Wärmerückgewinnungskonzepten kann man da aber neue Wege beschreiten. Und genau hier setzt Quint mit seiner Konzeption an!''
''Das Beispiel der Jost Druck AG zeigt, in welche Richtung die Reise geht. Jede mittlere Druckerei braucht heute verlässliches Energiemanagement, wenn sie in Zukunft qualitativ hochstehend und prozessorientiert produzieren will. Gleichzeitig haben wir den Trend, dass die leistungsfähigeren Druckmaschinen immer mehr Wärme abgeben. Das ist für die Druckereien ein gewaltiges Potenzial, das man nutzen sollte. Solange die Energiepreise tief waren, hielt sich das Interesse für Wärmerückgewinnungsanlagen in Grenzen. Jetzt, wo man davon ausgehen muss, dass die Energiepreise steigen oder tendenziell hoch bleiben, sieht die Situation ganz anders aus!''
Kontaktdaten
Jost Druck AG
Stationsstrasse 5
3626 Hünibach / Thun
SCHWEIZ
Tel.: +41 (0) 33 / 244 80 80
Fax: +41 (0) 33 / 244 80 89
Mail: info@jostdruckag.ch
www.jostdruckag.ch
PDF-Download
[2.65 MB]
Inbetriebnahme des EPMS exclusive:
Juli 2008
Eingebundene kundenseitige Infrastruktur
- manroland 505 LV mit Lackwerk und IR/TL-Trockner
- manroland 504 P
- 2x Becker VariAir
- Puderabsaugung
- Selbstreinigungssystem für die Auslage
- Trockner mit wassergekühlten Leitblechen
- Feuchtmittelgerät einer Ryobi 524 HXX
- Drucksaalheizung
- Drucksaalklimatisierung
- Raumluftkühlung Druckvorstufe
Einsparpotenzial
- Einsparung Prozesskosten:
ca. 37.500 CHF - Einsparung Temperierkosten:
ca. 26.250 CHF - Einsparung durch verringerte Makulatur:
ca. 20.000 CHF - Einsparung durch reduzierte Maschinenstillstandzeiten:
ca. 56.250 CHF - Einsparung durch erhöhte Produktivität:
ca. 47.500 CHF - 75% Einsparung Drucksaalheizkosten:
ca. 56.750 CHF - Senkung der CO2-Emission:
176 Tonnen (nach landesspezifischem Energiemix)
(über einen Zeitraum von 5 Jahren, bei 3-Schichtbetrieb und 70 Prozent Auslastung)
einmalige Kostenersparnisse:
- nicht benötigter neuer Drucksaal:
rund 1,5 Mio. CHF - nicht benötigte neue Trafostation:
rund 200.000 CHF
Die wichtigsten Vorteile
- dezentrale Aufstellung, dadurch bessere Platznutzung
- bis zu 25 % weniger Chemieeinsatz
- bis zu 30 % gesteigerter Wirkungsgrad der Kühlung
- bis zu 50 % Senkung der Betriebskosten
- intelligentes Wärmeabfuhrsystem
- Aufwärmbetrieb durch Energierückgewinnung
- bis zu 75 % Energieeinsparung
- Kälteleistung von 15 - 100 % stufenlos regelbar
- optimale Anpassung an den Arbeitspunkt der Druckmaschine
- exakte Inline-Dosierung von Zusatz- und Ersatzstoffen
- höchste Stabilität und Qualität im Druckprozess
- extrem sauberes und stabiles Feuchtmittel
- verlängerte Filterstandzeiten
- Filterwechsel ohne Produktionsstopp
- geringste Wassermengen im Umlauf
- kein Wasserwechsel nötig
- keine zeitaufwendigen Reinigungsintervalle der Feuchtmittelversorgung
- höchste Temperaturstabilität
- Online-Erfassung aller Verbräuche
- Ferndiagnose
- keine Gewässerbelastung
- Reduktion der Servicekosten
- Reduktion der Maschinenstillstandzeiten
- Reduktion von Makulatur
- Auslegung auf 2-3 Druckmaschinengenerationen
- Verbesserungen des Raumklimas
- 75 % Reduktion der Heizkosten für den Drucksaal
Das EPMS amortisiert sich in nur 2-3 Jahren, ohne Berücksichtigung der einmaligen Kostenersparnisse.
Quellenangaben
- Quint sdi
- www.jostdruckag.ch
- Thuner Tagblatt vom 4. September 2008
- Druckmarkt 43 (Oktober 2008)
- viscom print & communication Nr.19 (Oktober 2008)